
Ist es so?
Die Kraft der Vergangenheit trägt mich im Jetzt in die Zukunft
Eine gute Bekannte, sie heißt Sabina, besuchte mich während des Lockdowns. Vor kurzem feierte sie ihren vierzigsten Geburtstag. Sabina lebt mitten in einem kleinen idyllischen Ort, hört jeden Morgen die Vögel zwitschern und liebt Yoga.
Sie ist offen für neue Stylings. Im Moment ist das perfekte Outfit für sie, legere Bekleidung, dazu eine Mütze, Farbe light grey, Schlauchschal solid black. Alles aus nachhaltiger Erzeugung.
Beruflich extrem engagiert bleibt dennoch Zeit für ihr liebstes Hobby, dem Jonglieren.
Während unseres Gesprächs erstaunte mich ihre erdrückende Weltsicht. Sie erklärtemir:“ Die Medien werden gesteuert und bezahlt. Ich erkenne die Machenschaften einer im Verborgenen lebenden Elite. Schon im Jahr 2012 wurde niedergeschrieben, was heute passiert.“
Sie wollte mir den Eindruck vermitteln, sie hätte ganz viel durchschaut.
Wissenschaftsfeindlichkeit, dubiose Verschwörungstheorien, Halbwahrheiten über den Klimawandel, beginnende Widerstandsbewegungen, all dies hat einen Sinn und entstand aus der Kraft der Vergangenheit, ihrer Ansicht nach. Wir alle steuern einer Zukunft zu, die all unsere Freiheiten einschränkt.
Sachliche Argumente meinerseits waren wirkungslos. Sie hörte mich einfach nicht.
Ich war sprachlos.
Wie konnte es mir nur gelingen, einen Weg zu einer verbindenden Sprache zu finden?
War es mir möglich, ihr alternative, lösungs-orientierte Denk- und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen?
Die Fokussierung auf Verschwörungstheorien, begleitet mit Erinnerungen an die Probleme der Vergangenheit belegten ihre Sichtweise, ja, sie gierte fast schon nach Informationen, die ihre Ansichten bestätigten.
Könnte sein, dass hinter all dem, sich verborgene Ängste widerspiegeln?
Ich blieb gelassen. Warum sollte ich durch mein Verhalten Widerstand erzeugen? Eine gemeinsame Basis zu finden, war mir wichtig. Keinesfalls ließ ich eine sogenannte emotionale Ansteckung zu.
Emotionen sind mächtig. Texte im Internet erzielen viele Klicks, wenn die Artikel die Leser emotional tief berühren.
Geschehnisse aus der Vergangenheit haben eine ähnliche Macht über viele Wesen. In Erinnerung an etwas zu leben bedeutet in der Zeit gefangen zu sein.
Identifikation mit zurückliegenden Konflikten führen zu folgenden Aussagen.
Die Vergangenheit hat mich zu dem geformt, wer ich heute bin. Die Schriften aus dem Jahr 2012 widerspiegeln sich in unserer heutigen Gegenwart. Wir sind ausgeliefert. Das passiert mir immer – warum nur?
Mist,… das klingt nach Unfreiheit.
Beleuchte eine mögliche Perspektive mit mir.

Foto von Felix Mittermeier von Pexels
In jeglicher wiederkehrenden Gedankenschleife, ist Veränderung nicht möglich. Ganzkurz nur winzig kleine Fakten dazu.
Der Hypothalamus, Mittler zwischen Hormon- und Nervensystem ist wie eine Fabrik. Peptide, das sind Moleküle aus Aminosäuren, also Bausteine von Eiweiß die für den Aufbau unseres Körpers notwendig sind.
Diese Elemente sind auch Baustoffe für Emotionen, wie Ärger, Freude, Furcht/ Angst, Überraschung. Soweit aus der Sicht der Körperchemie.
All unsere Körperzellen haben ein eigenes Bewusstsein.
Chemisch gesehen wollen, ja verlangen sie nach den ihnen vertrauten Stoffen. So wie du vielleicht gerne zur Lieblingsschokolade greifst. Das bedeutet, es kommt zur Schaffung von Situationen, die unsere chemischen Bedürfnisse befriedigen.
Wir bringen uns in Situation, die uns leiden lassen, oder Verliebtheit spüren lassen.
Was hat dies nun alles mit der Vergangenheit und der Zukunft zu tun?
Zurück zu Sabina im legeren Look, deren liebstes Hobby Jonglieren ist.
Ohne näher auf ihre emotionale bedrückende Weltanschauung einzugehen, stellte ich folgende Frage:„Was ist im Moment dein größtes Hindernis, das dem Erfahren von Glück in deinem Leben im Wege steht?
Zuerst sprachlos, brach es aus ihr heraus,“Ich bin frustriert, energielos und finde die Situation zunehmend als belastend. Der Kontostand ist im Minus, die Rechnungen stapeln sich, kein Ende in Sicht. Außerdem möchte ich mich beruflich verändern. Doch in Zeiten wie diesen wird das schwer sein. Ich weiß nicht mehr weiter. Mein Leben ist ein einziges Chaos. Nichts ist mehr wie es war, Corona hat uns noch gefehlt. Ich denke nur noch im Kreis und fühle mich beobachtet, hilflos und ausgeliefert.“
Ich ließ sie zur Ruhe kommen und drückte ihr meine Jonglierbälle in die Hand.
„Zeige mir was du damit kannst“, war meine Aufforderung.Sie begann und ihre Aufmerksamkeit war komplett auf den gegenwärtigen Moment gerichtet. Die Kugeln tanzten und wirbelten durch die Luft. Der Fokus ihrer Handlung lag im Jetzt. Sie spürte ihre Stärke, erschuf unterschiedliche Figuren und Formen und all ihre Empfindungen traten in den Hintergrund.
Leuchtet Erkenntnis in dir auf? Du kannst nur im Jetzt handeln, nicht in der Vergangenheit, nicht in der Zukunft, darin liegt deine Macht.
Vermagst du mit dem Wort Macht nichts anzufangen, wandle es in Stärke. Fokussiere deine Fähigkeiten, entfache das Feuer in dir. Alles ist erreichbar.
Formuliere und schaffe dir Klarheit darüber, was du willst.
Wie willst du die Dinge geschehen lassen?
Blicke hinter deinen Körper. Dein natürlicher Zustand ist spirituell.
Du bist Teil des Ganzen, verbunden und vernetzt mit dem Universum.
Deine irdischen Augen nehmen eine Welt mit nur einer Realität wahr. Dreidimensionalität, lineare Zeit (Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft), die Polarität, vertrautes und berechenbares.
Deine feinstofflichen Augen, bekannt als das dritte Auge, registrieren keine Materie. Sie erkennen Wellen, Frequenzen, Energie & Bewusstsein, Verbundenheit, unendliche Möglichkeiten, Information und vielfältige Realitäten. Wie Impulse, die aus einem ganzen See voll Möglichkeiten auftauchen.
Warum ist das so? Einfach erklärt.
Alles Materielle bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit, maximal. Diese Bewegung braucht Zeit, um von A nach B zu gelangen.
Das bedeutet, sobald sich etwas schneller bewegt als Lichtgeschwindigkeit gibt es keine Trennung mehr. Alles wird zu Energie, zu einem gegenwärtigen Moment.
Darum ist es so wichtig den Fokus nach innen zu lenken. Zum Beispiel durch eine einfache Meditation. Auch Jonglieren ist Meditation. Die Aufmerksamkeit vollkommenauf das Jetzt zu richten, ist die Essenz der Meditation.
Aus solch einer Geisteshaltung heraus, erkennst du, dass du ein bewusstes Wesen bist. Stark genug oder eben machtvoll genug, um Antworten zu finden.
Stelle dich den Herausforderungen im Hier und Jetzt. Finde Zugang zu deiner Gegenwärtigkeit. Lass kreisende, manipulierende Gedanken hinter dir. Erfinde dich jeden Tag neu.
Entwickle Freude und Leichtigkeit bei dem was du tust.
Das „was“ ist nebensächlich, das „wie“ bedeutend. Erkenne: Jede Handlung hat Auswirkungen für dich und die gesamte Schöpfung.
Deine Aufgabe in der Schöpfung ist wichtig, nicht du als Essenz.
Verändere aus deiner Innenwelt heraus, arbeite mit deinen geistigen Fähigkeiten, nicht mit dem Körper.
Du bist eins mit dem Wesen, dass dich erschaffen hat, also mit Gott.
Liebevollst Michael